Warum eigentlich Afrika? Mit dem Fahrrad?

Es geht um Ängste und deren Bewältigung. Ur-Ängste! MEINE Urängste!

Eine meiner Urängste, vielleicht meine größte Angst überhaupt, die ich kenne, ist die vor der Einsamkeit, dem Alleinsein.

Das fing schon recht früh an: in meiner Kindheit konnte ich nicht so richtig allein sein. Immer gesellte ich mich zu meinen Eltern, zu meiner Schwester, zu Freunden und Bekannten. Es gab nichts Schlimmeres für mich, keine höhere Strafe, als das Alleinsein: Ob ich als Kleinkind, wenn ich Sonntag früh zu laut war, im Kinderbettchen ins Wohnzimmer geschoben und dort am Knöchel angebunden wurde, als Fünfjähriger nach einem Ausflug mit einem Freund ins Fließ Stubenarrest bekam, weil ich einfach „zu weit gegangen“ war (im wahrsten Sinne), als 14-Jähriger am Ende meiner Schulferien 3 Tage allein zu Hause blieb und fast starb vor Einsamkeit – immer wieder verfolgte mich das Thema auf unangenehme Weise in meinem Leben.

Auch meine Angst vor finanziellen Problemen haben in der Tiefe mit der Angst vor sozialer Ausgrenzung, also auch dem Alleinsein, zu tun.

Ich habe schon mehrere Anläufe unternommen, der Angst zu begegnen bzw. sie zu überwinden. Es hat auch gut funktioniert (Amerika 1987, Marokko 1989), denn sie ist beständig kleiner geworden. Trotzdem möchte ich diese immer noch existente Angst weiter zurückdrängen, indem ich ihr in neu gestellten Aufgaben begegne und sie überwinde. Daher nun Afrika mit dem Fahrrad. Den unbekannten, mir aber zutiefst sympathischen Kontinent, diese fremdem Kulturen, die Wiege der Menschheit möchte ich ganz archaisch hautnah erleben und „erfahren“. Dabei werde ich viele nicht vorhersehbare Situationen erleben und durchleben müssen. Das Ungeplante ist mein Plan, die Fähigkeit, mich den Situationen anzupassen, ist, was ich lernen will, um mir das Vertrauen zuschenken: „Egal, was kommt, du schaffst das!“. Und ich muss das alleine schaffen. Dann besiege ich die Angst!

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