7. Tag: Monte Fino – Huelva

Eine Erkenntnis des Morgens: ich schlafe in meinem Zelt besser als im Hotelzimmer. Nicht, dass ich schlecht geschlafen hätte, aber es fehlte mir die frische Luft und die Geräusche der Natur.

Nach einem satt machendem, aber nur begrenzt gesunden Frühstück (mein Müsli ist gehaltvoller als all die Aufback-Croissants und Brötchen) habe ich mir ja noch etwas Zeit zum Blog schreiben genommen und um meine Sachen in meinen Taschen zu kontrollieren und etwas anders zu organisieren.

Gegen 11 Uhr fuhr ich dann los und begegnete gleich einem Radler-Pärchen aus dem Iran, die wie ich in Lissabon gestartet waren (allerdings eine Woche vor mir) und bis nach Deutschland, wo sie zur Zeit leben, fahren wollen. Hier mussten sie sich erstmal um den Platten in seinem Hinterrad kümmern.

Mit der Minifähre ging es rüber nach Spanien:

Der erste Unterschied, der mir zu Portugal auffiel war, dass es hier NOCH MEHR Gewächshäuser gibt. Praktisch jeder freie Platz zwischen den Orten ist unter Folie begraben:

Himbeeren, Erdbeeren, Pflaumen… Alles, was ihr bei uns aus Spanien findet, wird (unter anderem) hier angebaut. Und bevor ihr fragt: nein, ich habe nichts davon probiert, ist alles perfekt eingezäunt oder mit Kakteen bewehrt.

Entlang des teilweise sehr einsam verlaufenden Weges auf einer alten Eisenbahntrasse…

…sah ich viele Schwarzafrikaner und ihre sehr einfachen, aus Plastikfolien zusammengezimmerten Unterkünfte. Am Ende des unbefestigten Weges, just vor Beginn der asphaltierten Straße, erwartete mich noch ein tückisches Schlammloch, in dem zwar nicht mein Fahrrad (puh, zum Glück gerettet 😅), aber dafür meine Beine bis kurz unter die Kniee versanken:

Danach habe ich erstmal alle vorhandenen Wasservorräte zum waschen verbraucht und dies im nächsten Ort am Springbrunnen mitten im Kreisverkehr mit aller Gründlichkeit fortgesetzt. Die Leute haben schon etwas um ihren sehr gepflegten Zierrasen um den Brunnen herum gebangt.

Über einen Mountainbiketrail ging es hoch und an einem Wasserkanal besonderen Formats wieder runter in die Ebene:

An dem Kanal ließ es sich bei leichtem Gefälle sehr gut cruisen.

Vor und in Huelva wurde ich mit perfekten Radwegen empfangen…

…und einer sehr gepflegten Strandpromenade, an der ich prima meine Wasservorräte für die Nacht aufstocken konnte:

Im Hintergrund könnt ihr vielleicht das Stadion von Huelva erkennen, in dem es gerade eine Mischung aus Rockkonzert und Fußballspiel gab. Die Akustik gab mir keinen klaren Aufschluss, was da gerade angesagt war.

Entlang dem schier endlosen Hafen (8km) mit seinen hunderten Kaianlagen zum Entladen von Öl- und Gastankern war ich dann gegen Abend so eingelullert, dass ich nicht auf meine Karte achtete und in eine Sackgasse fuhr und somit erstmal 3km im Hafen zurück fahren durfte, um den nächsten Ausgang zu finden.

Mein Nachtlager habe ich nun neben einem Militärstützpunkt aufgeschlagen, in der Hoffnung, dass die Uhr keiner Nachtübung ausrücken.

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