8. Tag : Huelva – El Puerto de Sta. Maria

Was für ein Tag: morgens um 8 (ich war schon wach!) gab’s den Appell auf dem Militärstützpunkt nebenan. Über Lautsprecher wurde eine Trompetenfanfare abgespielt. Aber nachdem sie mich in der Nacht verschont hatten, habe ich Ihnen diese Ruhestörung verziehen.

Eigentlich gab es den ganzen Tag nur ein Thema: das Meer. Hatte ich in Mazagon noch überlegt, ob ich noch eine Weile am Aussichtspunkt verweile (Luxusproblem!)…

…War nach ca 30km Straße durch den Doñana Naturpark

die Touristen Trabantenstadt Matalascañas dran:

Was haben die sich bloß bei diesen Skulpturen gedacht?

Na, egal, jedenfalls hatten sie tolle Rad – und Wanderwege durch die Dünen…

…bis der Weg auf den Strand führte:

Ungläubig fragte ich den Ranger, ob man denn wirklich über den Strand fahren könne und er bejaht beredt in spanisch: es seien 30km, er zeigte mir noch seine Tidentabelle, um mir zu erklären, dass ich bis zur Flut durch sein solle. Und kein zelten unterwegs im Park! ☝️

Ich versprach alles und war etwas skeptisch: mit einem voll beladenen Fahrrad bei knalle Sonne und 30*C ohne Schutz den Strand entlang? Seis drum, ich bin ja aufgebrochen um Abenteuer zu erleben. Und was ist ein Abenteuer? Eine unvorhergesehene, ungeplante Begebenheit mit ungewissem Ausgang. Also los:

Zwischenzeitlich versicherte ich mich nochmal über das Internet, ob ich die Gezeiten wirklich richtig gelesen hatte:

Puh, ich hatte also bis 16:30 Zeit, bevor das Wasser wieder stieg. Das sollte doch wohl zu schaffen sein.

Unterwegs begegnete ich dutzenden Muschelfischern:

Das ist ein richtig anstrengender Job: die Fischer ziehen mit der Hüfte einen Platten Metallkäfig durch das flache Wasser und rütteln mit einem oben angebrachten Stab das Teil entweder in den Sand oder diesen heraus, um die Muscheln zu betrachten. Das ergab eine ganz schöne Ausbeute:

Ich machte noch ein paar Zwangspausen, weil ich stecken blieb oder mich eincremen musste:

Aber um 17:30 war es geschafft:

Den Fähranleger gibt es hier nicht, auch kein Hinweisschild. Also fuhr ich prompt vorbei und wären nicht bei meiner Rückkehr 2 Leute mit Mofa da rumgestanden, ich weiß nicht, ob ich nicht die 30km zurück geradelt wäre…

Wie mussten auch nur eine gute halbe Stunde auf die Fähre warten auf der ich dann touristenmäßig abgezockt wurde und 10€ für die Überfahrt zahlen durfte.

Aber es hat sich allemal gelohnt diesen Küstenabschnitt zu radeln!

Die Zeltplatzsuche gestaltete sich heute besonders schwer, weil einfach alles Privatland war und kein geschütztes freies Flecken sich auftrat, bis ich in der Nähe der Base Naval de Rotation (Marinestützpunkt) eine kleine Baumgruppe direkt neben der Straße entdeckte:

Die Sonne war schon untergegangen und so kochte und aß ich mein Abendbrot im Dunkeln. Hat trotzdem geschmeckt. Gute Nacht!

10 Antworten auf „8. Tag : Huelva – El Puerto de Sta. Maria“

  1. Hey Dirk,
    wir im Büro verfolgen natürlich alle deine Reise und sind jeden Tag gespannt, was du berichtest. Wirklich beeindruckend, wie du das bis jetzt alles meisterst und täglich immer wieder neue Abenteuer erlebst.
    Pass auf dich auf und schreib auf jeden Fall weiter! Wir sind alle sehr interessiert.
    Ganz viele liebe Grüße aus dem grauen Paderboring 😉

    1. Das freut mich sehr, dass ihr mir so interessiert folgt. Macht mir alles auch sehr viel Spaß, daher ist es jede Mühe wert!
      Herzliche Grüße an alle Paderboringten 👋

    2. Ich schließe mich Kerstin an. Total spannend, was Du so erlebst. Freue mich auf Deinen nächsten Bericht und wünsche Dir weiter eine gute Fahrt und viele tolle Erlebnisse,
      Liebe Grüße Kris

  2. Guten Morgen lieber Dirk!
    Herzlichen Glückwunsch zu nächsten Etappe!
    Die Spannung steigt…bald bist du an der Südspitze von Gibraltar.
    Vielleicht schon heute Abend?
    Eine gute Fahrt weiter nach Süden.
    Sie herzlich umarmt – wir denken an dich,
    Eva-Maria

  3. Beim Betrachten der Bilder möchte ich gleich losfahren und auch an diesen Stränden sein … Danke für deine tollen Berichte!
    Schön, dass es sich durch die Coto Doñana tatsächlich ganz gut radeln ließ. Toller Strand und ebensolches Meer werden dich jetzt bis Tarifa nicht mehr verlassen … ich wünsch dir weiterhin gute Fahrt und tolle Eindrücke …
    Martina

    1. Ja, diese Strände sind sehr schön und jede Mühe wert. Du hast mir ja im Vorfeld schon angedeutet, dass du schon häufiger (also auch gerne) hier warst.
      Danke für die Wünsche ✊

      1. Übrigens: jetzt in der Vorsaison ist es noch erträglich leer und das Wetter gut genug für einen aktivurlaub. Ich mag mir nicht vorstellen, wie es hier in Sommer zugeht…

        1. Sommer(-ferien) hab ich da noch nicht erlebt. Ich war einmal zu Ostern dort – eindrucksvoll: da gab es ganze Strandabschnitte, an denen man kaum mehr einen Stehplatz bekam …
          Aber außerhalb der Ferienzeit ist’s da erstaunlich friedlich – schließlich ist ja genug Platz zum Ausweichen … ;-))

          1. Genau. Kann ich bestätigen. Kommt jetzt, Leute. Tagsüber bis zu 35*C (am Fahrrad gemessen!) und Leere Strände.

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