13. Tag: Kenitra – Temara

Zuerst einmal muss ich nochmal auf die Ortsbezeichnungen in den Titeln eingehen: dass ich gestern schon in Kenitra war, ist leicht übertrieben, denn es waren noch 40km bis dorthin. Aber es gab irgendwie keinen passenden Ort in der Nähe, wo ich geschlafen habe. Somit nehmt es als bestmögliche Näherung.

Der Tag begann wie immer mit einem Frühstück aus Müsli und…. wie sollte es anders sein: Erdbeeren:

Die restlichen von gestern mussten dringend verkostet werden.

Die ersten 40km bis Kenitra waren dann heute auch wieder die Ebene, von der ich gestern sprach: eine lange, löchrige Straße ohne nenneswerte Ereignisse, bis auf die Köhlerstände, in denen das Holz zu Holzkohle verkokt wird…

…und ein Dorf der Störche (auf den Bild sind 4 von gefühlt 30 Nestern zu sehen):

Da freue ich mich schon über das nette Gespräch im Café unterwegs (keine Ahnung wo, die Orte hier haben nur sehr selten Ortsschilder), in dem mich mehrere Gäste, einer sogar auf englisch, ansprechen, woher und wohin ich fahre und ganz begeistert sind. Überhaupt ernte ich viel Anerkennung, aber selber radfahren tut hier fast keiner. Dafür um so mehr Auto. Ich hab ja schon berichtet.

In Kenitra musste ich erstmal einige Ungereimtheiten mit meiner Bank klären (kein Geld am Automaten zu haben, die App funktionierte auch nicht wie gewünscht), als mich ein Mann ansprach, vor dessen Haus ich im Schatten sozusagen Quartier bezogen hatte (jedenfalls für diese 3/4h) und wir uns in flüssigstem Deutsch über Berlin, Deutschland, Israel, Frankreich und Nordafrika unterhalten konnten. Er ist Übersetzer und reist beruflich viel in der Welt herum, u a auch in Berlin, von dem er mir berichtete, dass er sich in Neukölln fast schon wie daheim in Marokko fühlte. Natürlich lud auch er mich zum Essen und Übernachten ein und ich lehnte wieder dankend ab.

Lustigerweise gibt es hier ein wenig deutsches feeling:

Am Ausgang von Kenitra gab es dann nochmal so richtig Markt ab Straßenrand:

…und schon war ich in Rabat, der Hauptstadt von Marokko:

Eigene Radwege, das Tor zur Altstadt, die Strandpromenade am Atlantik (Samstag Abend ist hier richtig was los) und die Straße nach Süden mit ewig langen Flanirwegen, die für besucht waren.

Folgerichtig konnte ich auch kein abgelegenes Schlafplätzchen finden und mir den einzigen Campingplatz zwischen Rabat und Casablanca aussuchen, der an Einfachheit nicht zu überbieten ist: es gibt genau ein marokkanisches Klo (ein Loch im Boden zum drüber hocken mit einem Wasserhahn nebenan – das war es an „Service“, wie die Betreiber es nennen. Dafür kostet er auch nur 50 DH (4,50€). Und schlafen tue ich bestimmt gut in meinem Zelt – trotz etwas Nieselregen. Gute Nacht auch!

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