20. Tag: Agadir – Dakhla

Eigentlich begann dieser Tag ja schon mit der Abfahrt am Abend zuvor: um 21 Uhr starteten wir pünktlich vom gare routière de voyageures (Busbahnhof). Und dann ging es erstmal noch durch einige Ortschaften, also besser gesagt, da im Tal von Agadir ein Ort in den nächsten übergeht, haben wir dieses konglomerat von Orten lange nicht verlassen. Und wir stoppten einige Male um noch Fahrgäste aufzunehmen. Bis wir mal auf der Landstraße waren, dauerte bestimmt 1,5h.

In der Nacht hielten wir regelmäßig in den größeren Orten, das hieß immer Licht an und großes Gewusel im Bus, also wurde ich immer wieder wach. Der Bus war dann auch gut gefüllt, so dass auch ich, der ich mich vorsorglich mit meiner für 19h Fahrt gut gefüllten Lebensmitteltasche in den Bus begeben hatte, nur auf einem Platz etwas beengt sitzen konnte. Zum Glück stieg mein Sitznachbar gegen 2 Uhr aus und ich blieb den Rest der Fahrt in meiner Bank alleine. Da mein Hintermann so lange Beine hatte, konnte ich meinen Sitz auch nicht nach hinten neigen, so dass ich meistens recht aufrecht im Sitzen schlief – wie gesagt stundenweise von Station zu Station.

In El Aaiún, der ersten Stadt in der Westsahara wurde ich zum ersten Mal als einziger aus dem Bus ins Büro gebeten und kontrolliert und befragt: woher, wohin, was ich so arbeite… Aber alles sehr freundlich und entspannt. Dies sollte mit dann noch weitere Male passieren mir dem meinen Unterschied, dass die Soldaten die nächsten Male zu mir in den Bus kamen.

So eine Fahrt ist ja lang und kann ganz schön langweilig werden. Da sind die Marokkaner aber sehr kreativ und gelassen: ab ca 4:30 wurde alle 2-3 Stunden an einem Café meist neben einer Tankstelle (zur Not auch mal als Pulverkaffee) oder mittags einem Restaurant mit fertig vorbereiteten Fischplatten angehalten und mindestens eine halbe Stunde pausiert:

Ansonsten ist so eine Busfahrt ziemlich unspektakulär und es passiert einfach nichts – es gibt noch nicht einmal etwas besonderes zu sehen. Überall nur Wüste und Meer:

Daher hatte ich die Zeit und Muße ja auch mal genutzt und ein paar off – the – timeline – Artikel geschrieben.

Mit viel Ruhe (keiner regte sich in entferntesten auf) kamen wir über eine Stunde verspätet um 17:30 in Dakhla an.

Ich holte mein Fahrrad wohlbehalten aus dem Bauch des Busses, sattelte die Hühner und fuhr zum Büro der nächsten Busgesellschaft, denn wie ich im Bus mir ergoogelt hatte, gibt es erst seit diesem Jahr eine mit nur einmaligem Umsteigen sehr bequeme Verbindung von Dakhla nach Nouakchott, der Hauptstadt Mauretaniens. Das sind nochmal knapp 900km mit einem Grenzübergang und damit verbundenen auch einem Buswechsel. Aber davon morgen mehr…

Heute habe ich mir erstmal noch ein preiswertes Hotel an der Strandpromenade gesucht…

…und war in einem vom Wirt empfohlenen Restaurant Tagliatelle mit frischen Meeresfrüchten essen – so eine Mischung aus italienischer und marokkanischer Küche. Aber der Fisch war wirklich frisch und lecker. 😋 Gute Nacht!

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