29. Tag: Yundrum – Baila

Mehrmals in der Nacht, wenn ich sowieso meine Isomatte aufblasen muss, hörte ich so ein komisches Scharren an meinem Zelt, konnte aber bei der Inspektion von außen nichts feststellen. Erst als ich das Zelt morgens abgebaut hatte und einrollte, sah ich mehrere kleine Löcher in meinem Boden:

…und unter dem Zeltplatz entsprechende Löcher im Boden:

Da haben sich dann wohl irgendwelche Tierchen, die ich nicht zu Gesicht bekam, in mein oder unter meinem Zelt befreien wollen. Sorry, für das Belegen eures Ausgangs! 🙏

Nach wenigen Kilometern u a an einem aus Deutschland unterstützten Kindergarten vorbei…

…ging es wieder über die Grenze in den Senegal. Als ich nach der Ausreise aus Gambia noch einen Moment verweilte, weil gerade ob des wieder erreichbaren senegalesischen Mobilfunknetzes die WhatsApp-Nachrichten nur so hereinpurzelten, sprach mich ein schicker, geleckt aussehender Typ an, den ich erst für einen der üblichen Geldwechsler hielt. Er bat mich aber nochmal mit auf den Hof des Grenzposten zu kommen und stelle sich ganz formvollendet mit Ausweis als Mitarbeiter der Drogenfahndung vor und „bat“ mich, meine Taschen kontrollieren zu dürfen. Wie hätte ich ihm den Wunsch ausschlagen können?! Also nahmen wir uns Tasche für Tasche vor, jedes Teil nahm ich heraus, erklärte, was es sei und er begutachtete es. Als das alles zu seiner Zufriedenheit (oder war er eher enttäuscht, nichts gefunden zu haben?) beendet war, wurde ich nochmal seinem Chef vorgestellt, der mir auf deutsch eine gute Reise wünschte. Dann hatte ich auch das überstanden. 😅

Weiter ging es auf der Straße nach Diouloulou, wo ich erstmal eine Mittagspause einlegte, etwas aß und viel trank und u a meinen Blogpost von gestern vervollständigte und hochlud. Die nächsten 50km gingen durch die nun beginnende Casamance, mein Zielgebiet für diese Woche. Sie zeichnet sich durch Vielfalt sowohl bei den Pflanzen, als auch Tieren aus. Das wurde mir bei einem kurzen TrinkStopp eindrucksvoll demonstriert, als auf der anderen Straßenseite eine Horde Affen kreischend durch die Bäume schwang, kaum zu erkennen bei dem dichten Blätterwerk, aber um so bedrohlicher zu hören.

In Baila frug ich mich zum Campement durch: das ist ein auf traditionelle Art angelegtes Hüttendorf für Touristen. Trés basic, trés chic! Erst war hier niemand, aber die Dorfbewohner hatten mich längst taxiert und den Chef des Campement, der mich hatte ins Dorf hineinfahren sehen, herbeitelefoniert. Ich wurde herzlich mit einem Tee begrüßt, konnte erstmal eine Dusche nehmen und später einen Strandspaziergang machen, der mich ein wenig an die Südsee erinnerte:

Abends bekam ich noch ein Essen serviert und als etwas über den Hof huschte, sprang mein Tischgefährte auf und erlegte nach kurzer Jagd noch eine gambische Ratte:

Na dann, gute Nacht auch!

4 Antworten auf „29. Tag: Yundrum – Baila“

  1. Lieber Dirk,

    danke für den tollen Blog! Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen. Eine großartige Reise… Was für ein Glück, dass Du das machen kannst! Ein Geschenk, den vielen unterschiedlichen Menschen zu begegnen und die Schönheit der Welt in Slow motion zu erleben…

    Lass es Dir gut gehen, allzeit ein gutes Profil an den Reifen und ein munteres Liedchen auf den Lippen!

    Dein alter Kollege Alexis

  2. Hallo Dirk,
    was Du nicht so alles erlebst, nicht schlecht, nicht schlecht.
    Gab´s die Ratte denn dann wenigstens am nächsten Tag als Vorspeise? 🙂
    Dir zu Ehren bin ich am Wochenende auch mit dem „Rad“ unterwegs gewesen und hab mal eben 830 Km abgerissen.
    Ok, ok… der Antrieb an meinem „Rad“ war ein anderer, als an Deinem… aber trotzdem 🙂
    Weiterhin eine gute Reise mit viel Glück und Spaß!

    1. Hallo Torben,
      heute zum Frühstück gab es jedenfalls noch keine Ratte, sondern wie immer typisch Nescafé und Baguette. Ich werde auch nicht auf das Abendessen warten, um das zu prüfen, sondern lieber weiterfahren 😉
      Dein Antrieb hatte offensichtlich auch eine richtige Kupplung, sonst wärst du sicherlich nicht so weit gekommen 😜. Wo warst du denn so?
      Herzlich, Dirk

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