35. Tag: Ziguinchor – Dakar

Ich bin weit vor dem Morgengrauen aufgewacht und habe meine Sachen gepackt, da ich hier nicht in Ruhe frühstücken konnte und wollte. Als es dämmerte fuhr ich zum Strand in Ziguinchor und kochte mir dort im Sonnenaufgang Reis und Schnitt mir zwei frische Mangos hinein:

Gegen 8:30 fuhr ich zum Hafen und war erstaunt, dass ich schon mit offenen Armen zum Verladen meines Fahrrades empfangen wurde. Entgegen der Aussage beim Fahrkartenkauf sollte das Fahrrad nun nicht mehr 3000, sondern 5000cfa kosten. Der Hafenmeister ließ auch kein bisschen mit sich diskutieren. 🙄

Damit war exakt mein ganzes Bargeld weg. Da ich mit solchen Situationen ja schon unangenehme Erfahrungen gemacht hatte, schaute ich in meiner App und wie durch ein Wunder gab es in ganz Ziguinchor genau einen (zudem noch neuen und gut funktionierenden) Geldautomaten! Puh, nicht nochmal in die Klemme kommen, kein Bargeld zur Verfügung zu haben. Obwohl ich mich vorher gut mit Lebensmitteln für die lange Fahrt eingedeckt hatte…

Gegen 10:30 durften wir dann an Bord gehen. Vorher wurde (ohne Witz) 5x mein Ticket und Pass von unterschiedlichen Leuten kontrolliert. Bei der Taschen- und Leibeskontrolle gingen die Polizisten etwas nachlässig vor: so hätte ich meine Gaskartusche, die ich vorher bewusst wegen der Sicherheitshinweise im Fährbüro am Strand zurück ließ, lässig mitnehmen können und mein Opinel Messer haben sie auch nicht gefunden.

Ich hatte eine Koje in einer 8er Kabine, die sauber und ordentlich erschien. Überhaupt war auf dem Schiff alles in einem für dieses Land erstaunlich guten Zustand. Ich befand mich an Deck und beobachtete das Verladen von fast allem: Fisch in Kühlboxen, Kartoffeln, Zwiebeln, Nüssen in Säcken und jede Menge undefinierbare Kisten, die die Leute mit den Taxis herangeschleppt hatten. Sogar ein Tisch war dabei.

Ganz zuletzt wurden die Fahrzeuge eingeladen (3 Autos, 4 Motorräder und zum Schluss ein Fahrrad – mein Fahrrad!). Ich war schon etwas beruhigt, als ich das von oben sah. 😉

Die Fahrt ging auf dem Fluss durch die wunderbare Casamance und ich war (und bin) unendlich dankbar, dass ich diese tolle Gegend besuchen durfte und vom Schiff nochmal von einer ganz anderen Seite sehen konnte. Wir legten mit einem spektakulären Manöver noch mal in Karabane an, um noch Gäste und Gepäck aufzunehmen. Dann ging es raus auf den Atlantik.

Die Nacht verlief sehr ruhig, kaum Seegang, so dass wir ruhig schlafen konnten. Da ich wieder mal früh wach war, bin ich auch früh aufgestanden und konnte die Anfahrt auf Dakar im Dunkeln verfolgen. Gegen 4:30 legten wir an, aber erst gegen 6:00 begann das Entladen der Gäste und der Fracht. Jetzt um 7 Uhr sitze ich noch in der Ankunfthalle und warte auf mein Fahrrad. Habe heute noch einiges vor…

2 Antworten auf „35. Tag: Ziguinchor – Dakar“

  1. Moin Dirk,
    habe mal ein wenig in Deinen Berichten gestöbert und ich muss sagen, wenn ich kein Böötchen hätte, würde ich auch radeln 🙂
    Aber wenn ich das richtig sehe, machst Du ja jetzt auch eine Bootfahrt!
    Viel Spaß noch, Grüße und komme gesund wieder!
    Rainer

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