39. + 40. Tag: M’Bour Tripano – Fischerhafen

Der Donnerstag und Freitag spielten sich hauptsächlich in unserem Quartier (und dessen Pool 😉) und am Strand davor ab. Nach dem Frühstück, ein wenig vorlesen…

… und einer wegen akuter Schniefnase abgesagten Badesession in Meer, wanderten wir am Strand entlang in Richtung des „Hafens“ von M’Bour. Unterwegs wurden wir, wie Lydia gestern schon beschrieb, von vielen Kindern begrüßt (Toubab oder Lulum) und natürlich auch gleich nach Geld gefragt. Da wir ja zu Fuß unterwegs waren, wurde uns, im Gegensatz zum Fahrradfahren, immer die Hand gereicht und Emilia bei dieser Gelegenheit auch Handküsse gegeben. Jedenfalls umkreisten und die Kinder hartnäckig bis zum „Hafen“, der aus einem Strandabschnitt besteht, auf dem viele Pirogen liegen, die Fische ausgeladen und die Netze sortiert und repariert werden. Leider war hier alles sehr viel kleiner als in Cap Skirring, so dass es nicht ganz so spektakulär und vielfältig war. Aber hier war es lustig anzusehen, wie die kleinen Kinder sich die kleinsten Fische herausnehmen durften und in den unterschiedlichsten Plastikbehältern kleine Aquarien darin errichteten und mit den Fischen „spielten“. Naja, über das Wohl und Wehe der Tiere hier darf man sich nicht allzu viele Gedanken machen 🙈.

Zu Hause saßen wir noch eine Weile auf den Stufen vor unserem „Gartentor“ und beobachteten die Fischer bei einer ihrer typischen Arbeiten: dem Fischen mit einem laaaaangen Schleppnetz. Dabei wird ein zuvor mit dem Boot gestelltes Netz von mehreren Männern am Strand aus dem Wasser gezogen…

…und von den Fischen und Algen befreit:

Später sammeln dann viele Frauen, Kinder und Männer die Fische und verteilen diese unter den Anwesenden:

Wer da jetzt was warum bekommt, hat sich mir noch nicht erschlossen, es gibt ein ziemliches Gewusel, aber alle scheinen zu wissen, was ihr Job ist und es geht sehr friedlich und kooperativ zu.

Mittags hielten wir in Schatten Siesta und wie auf Ansage konnte Emilia auch eine Runde schlafen…

…und wir es uns auf dem Sofa mit Meerblick bequem machen.

Hatte ich schon erwähnt, dass ich eine Schniefnase hatte?🙄

Später machten wir noch einen Strandspaziergang, bei dem uns leider der (nicht nur hier vorhandene) Dorfverrückte begegnete, nur dass wir nicht darauf vorbereitet waren und uns aufgrund der Sprachbarriere nicht so sicher verhalten konnten, wie es uns gut getan hätte: ein junger Mann gesellte sich zu uns und begann, ziemlich wirres Zeug zu erzählen. Ich schnallte das wie gesagt erst aufgrund der Sprachprobleme gar nicht, als aber seine Gesten immer deutlicher wurden und er sich irgendwann in den Schritt griff und affig verzerrt lachte, war das Maß voll und wir kehrten schleunigst in unser Haus zurück. Als der junge Mann unseren Hausmeister Boucar sah, ließ er endlich von uns ab. Gerade für Lydia, der ja offensichtlich die sexuelle Anmache galt, war das eine ziemlich traumatische Erfahrung. Wir überlegten noch mit unserem Vermieter zusammen, was in einer solchen Situation das nächste Mal zu tun sei und er machte uns Mut, dass wir ihn sehr viel deutlicher abweisen und ggf auch die Polizei hinzurufen sollten. Es dauerte einige Zeit, bis wir dieses Erlebnis verkraftet hatten.

Der Freitag begann für unsere Verhältnisse (und anscheinend auch für unseren Hauskater zu) spät mit einem Kaffee auf der oberen Terrasse und dem Blick über das Meer und die aufgehende Sonne:

Nach einem Zug durch M’Bour zum Lebensmitteleinkauf, dem Organisieren eines Kartons für die Rückreise meines Fahrrades und dem Kauf von zwei schönen Tüchern für meine Frauen 😉…

…setzten wir uns wieder mal vor unsere Gartentür und sahen dem Treiben am Strand zu:

Heute gesellten sich vier Jungs zu uns, die nach formvollendeter Begrüßung mit Handschlag und dem Austausch der Namen sich zu uns setzten und ein bisschen auf große Familie machten:

Es wurde die Hautfarbe verglichen…

…und Lydia der Zopf neu geflochten:

Eine sehr schöne und friedvolle Begegnung, die uns mit dem gestrigen Erlebnis etwas versöhnte und dieses wirklich als Ausnahme erscheinen ließ. Den Rest des Tages verbrachte ich am und die Mädels im Pool:

Ich hoffe, morgen kann ich auch mal wieder baden gehen.

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