44. Tag: M’Bour – Dakar Flughafen

Der letzte Tag und er hatte mir noch einige schöne Erlebnisse zu bieten mit denen ich so gar nicht mehr gerechnet hatte.

Nachts kam mich wirklich ein großer Krebs besuchen und setzte sich unter die Absiss meines Zeltes und machte mich wach durch sein Geraschel, aber als ich die Taschenlampe auf ihn richtete, versuchte er schnell abzuhauen. Allerdings brauchte er einen Moment, um sich unter der Zeltwand durchzuzwängen. 😅

Morgens war es diesig und ich wollte noch gar nicht los, also machte ich einen Strandspaziergang und ärgerte mich hoffentlich zum letzten Mal über all den Müll, der hier in der wunderschönen Natur herumliegt:

Aber auch aus längst vergangenen Zeiten sind noch geschmacklose Überbleibsel zu finden, bei denen ich mich fragte: gegen wen wurde hier gekämpft und die Küste verteidigt und in welche Richtung wurde hier geguckt?

Ich machte mich schließlich auf zum letzten Einkauf bei Auchan. Inzwischen habe ich den Laden richtig lieb gewonnen und noch ein paar besondere Leckereien gefunden, die als Mitbringsel taugen. Und ich aß zum Abschluss mein erstes Eis im Senegal:

Weiter ging es auf der wie immer gut befahrenen Straße Richtung Norden und der Kampf mit den Lastwagen und Bussen war mir trotz meines Abschiedschmerzes immer noch zu viel. In der größten Mittagshitze machte ich neben dem Reserve de Bandia Pause mit einem kleinen Leckerbissen…

…bevor ich die Affen bemerkte, die über die Straße sprangen. Ich verfolgte sie kurz, bevor sie über den Zaun in das Reservat verschwanden:

Die letzten Kilometer waren nochmal richtig anstrengend und mein Wasservorrat ging deutlich zur Neige. Am Flughafen fand ich glücklicherweise den von mir am Sonntag Abend hier in Straßengraben deponierten Karton für mein Fahrrad wieder…

…und schob damit zur Abflughalle. Hier war dann auch nach 5 Wochen auf dem Fahrrad (und einer Woche im Airbnb) das Ende der Fahrradtour erreicht: 2975km! Mit 2500 in 7 Wochen hatte ich kalkuliert…

Im klimatisierten Flughafen hatte ich nun satte 11h Zeit bis zum Abflug. Also setzte ich mich in eine Ecke und schrieb, las und guckte mir Podcasts an. Als mir kalt wurde, wechselte ich die Fahrradkleidung gegen lange Jeans und Fleecejacke. Ein Ausflug vor die Tür brachte zwar angenehmes Wetter und frische Luft, wurde aber auf beiden Seiten von Wachnännern begrenzt: ich durfte mir nicht darf Flugfeld oder die Flugzeuge angucken. Auf die Frage nach dem Grund kam nur: verboten!

Also ging ich dran mein Fahrrad in den Kühlschrankkarton zu verpacken…

…und meine Kappe, die mich die ganze Strecke begleitet und gut beschützt hatte, an einen Jungen zu verschenken, der sie sich vorher von meinem Lenker gepflückt hatte:

Man soll ja immer eine Gabe im Gastland zurück lassen. Hiermit geschehen. 🙏 Außerdem habe ich mir hier ein senegalesisches Kappi gekauft.

Nun sitze ich in der Cafeteria und warte aufs Boarding. Ab 22 Uhr kann ich mein Gepäck loswerden, um 0:55 geht der Flieger. Mittwoch 13:40 werde ich in Berlin landen.

Au revoir, le Senegal!

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